Anlässlich der Strategiesitzung vom 27.1.2024 hat die GLP-Fraktion Folgendes festgehalten: Siedlung und Verkehr sind zwei Themen, die zwingend zusammenhängend und grossflächig zu planen sind. Angesichts der Wettingen bevorstehenden Veränderungen, namentlich betreffend Bevölkerungswachstum und Limmattalbahn, legt die GLP-Fraktion ihre Schwerpunkte bis 2025 darauf, ein gesundes Gleichgewicht in Wettingen zu erreichen.
Damit die Siedlungsentwicklung nach innen gelingt, braucht es mehr flächeneffiziente Verkehrsmittel wie den Öffentlichen-, den Fuss- und den Veloverkehr. Dichte Siedlungen verkürzen Distanzen, ohne die Mobilität einzuschränken. Mit dem ÖV zur Arbeit und mit dem Velo einkaufen zu gehen, soll in Wettingen zur naheliegenden Alternative werden, die auch unseren Lebensraum attraktiver macht. Gerade beim Veloverkehr verfügt Wettingen über viel Potential, das es auszuschöpfen gilt. Hier soll ein Umdenken stattfinden: Wir haben unsere Aussenräume dem Auto untergeordnet; Fussgänger und Velos sind Begleiterscheinungen, die am Fahrbahnrand bestenfalls toleriert werden. Dass es genau andersrum schöner sein könnte, beweisen all jene Orte, die diesen Schritt längst gemacht haben. Dass es dem Gewerbe dann auch besser geht, lässt sich etwa in Basel oder Winterthur nachweislich erleben.
Um dieses Ziel zu erreichen, liegt der Fokus in der Siedlungsentwicklung auf der Verdichtung. Bevor neues Siedlungsgebiet erschlossen wird, soll Bevölkerungs- und Arbeitsplatzwachstum im bereits bestehenden Siedlungsgebiet und an Lagen erfolgen, die vom öffentlichen Verkehr gut erschlossen sind – oder noch besser erschlossen werden können. Der Limmattalbahn steht die GLP-Fraktion kritisch gegenüber. Wenn keine Alternative in Frage kommt, muss die Trasseeführung auf städtebauliche Entwicklungen abgestimmt werden. Es soll in erster Linie bestehender Siedlungsraum, der Potential zur Entwicklung nach innen hat, bedient werden. Ebenso legen wir Wert auf den bestehenden Bahnhof und dessen Erschliessung, anstatt diesen zu schwächen zu Gunsten Baden und einer allfällig zukünftigen Haltestelle Tägerhard. Letztere kann ergänzend mit einem langfristigen Horizont entwickelt werden.
Hitzeinseln sollen identifiziert und Kaltluftflüsse erhalten und gefördert werden. Neu entstehende Areale sollen horizontal und vertikal durchlässig geplant, Tiefgaragen unter Grünflächen kleinflächig gehalten werden, um wichtiges Substrat für Baumwachstum und nächtliche Abkühlung sicherzustellen. Bereits ein Park verdichtet den Boden und führt zu mangelhafter Durchlässigkeit. Grünflächen sollen möglichst unversiegelt bleiben, wobei grossflächige Grünzonen für zukünftige Generationen eingefroren werden sollen. Schützenswert ist, was in 500 Jahren auch noch relevant ist. PV-Installationen auf Dächern und Balkonen sollen grosszügig zugelassen, Grünflächenschutz vor Gebäude-, Ortsbild- und Gartenstadtcharakterschutz gestellt werden. Wettingen ist historisch bedingt ungünstig verdichtet gewachsen. Dieser Weiterentwicklung gilt es Einhalt zu gebieten, bevor weitere Grünflächen für zukünftige Überbauungen genutzt werden. Dies kann ohne Einbussen in der Lebensqualität umgesetzt werden, indem die Verdichtung durch Aufstockungen ermöglicht und gleichzeitig qualitativ hochstehender Grünraum - statt Zersiedelung in die Breite - erhalten wird.
Mobilitätskonzepte können Anreize schaffen für die Förderung des Langsamverkehrs, zumal nachweislich ca. 70% des Verkehrs hier in Wettingen Quelle oder Ziel hat.
GLP-Fraktion