Freitag, 28. Mai 2021

Tage der Sonne vom 28. Mai - 06. Juni 2021

Die Sonne als Energiequelle gewinnt an Bedeutung. Wie beeinflusst der Bund die Produktion von Solarstrom, welche Vergleiche gibt es und wo steht Wettingen? Ein Rückblick und Ausblick.

Wettingen geniesst etwas mehr Sonne als die Nachbargemeinden. Doch bezüglich Produktion von Solarstrom ist die Gemeinde kein Spitzenreiter. Schweizweit wird das Potenzial von Dachflächen für die Stromproduktion mit Photovoltaik-Anlagen (PV) mit 4,8% genutzt (*1), in Wettingen sind es 3,4%. Würenlos mit 2,4% oder Baden mit 2,2% liegen wohl dahinter. Die Gemeinde Onnens (VD) hingegen – als nationaler Leader und begünstigt durch eine Grossanlage – mit 68,7% um (Sonnen-) Lichtjahre voraus.

Auch in der Vergütung von Solarstrom liegt Wettingen unter dem Landesdurchschnitt. Dazu reichte die Einwohnerratsfraktion der GLP am 05.09.2019 ihr Postulat mit folgendem Anliegen ein: «Die Statuten des EWW seien zu prüfen und anzupassen, sodass in Wettingen produzierter und ins Netz eingespeister Solarstrom zusätzlich zum Standardstromtarif mit einem Mehrwert für ökologische und lokale Produktion vergütet werden kann.» Dies wurde vom Einwohnerrat mit 26 : 18 Stimmen angenommen und an den Gemeinderat überwiesen. Eine baldige Umsetzung des Postulates läge genauso im Trend der Zeit wie die Förderung von Bezugsorten für Solarstrom. Beispielsweise bei Ladestationen für E-Fahrzeuge.

In Wettingen werden wenig Gesuche zur Installation von PV-Anlagen eingereicht. Deren Amortisationszeit dauert bei einer tiefen Vergütung von Solarstrom länger. Daran ändert auch die Förderung des Bundes für Photovoltaikanlagen nichts: Diese soll primär die Anzahl der Anlagen erhöhen, bei etwa gleichbleibender Subvention pro Quadratmeter. 2021 stehen dafür 470 Millionen Franken zur Verfügung (*2). So viel wie noch nie zuvor. Wartelisten für Gesuchsteller soll es bald keine mehr geben. Ab September soll auch die Einmalvergütung für kleine Anlagen nach einer Bearbeitungsfrist von nur rund drei Monaten ausbezahlt werden.

Erfreut stellen wir fest, dass der landesweite Stromverbrauch (*3) wiederum abgenommen hat: 2019 noch 0,8%, waren es 2020 pandemiebedingt sogar 2,6%. Es gilt künftig aber vermehrt den Fokus auf Ort und Art der Stromproduktion zu legen.

GLP Wettingen, André Schär